Auch rund 700 badische Studierende und Studierende, die mit dem Verhaltensforscher aus London eines gemeinsam haben, fanden den Weg in die Veranstaltungshalle: die Liebe zur Umwelt und damit zum Klimaschutz.

Palmölfreie Schokoladencreme und Second-Hand-Mode

Der Verhaltensforscher arbeitete in den 1960er Jahren intensiv mit Schimpansen in Tansania und erkannte, dass die natürlichen Lebensräume der Primaten gefährdet waren. Um ihren Schutz und Erhalt zu fördern, gründete sie das Jane Goodall Institute, das auch die Roots & Shoots-Initiative beherbergt. Diese verbindet weltweit über 10.000 Kinder und Jugendliche in 60 Ländern, um Projekte für Mensch, Tier und Umwelt umzusetzen. Auch badische Schülerinnen und Schüler arbeiteten an Projekten zum Schutz der Umwelt. „Wenn die Umwelt leidet, leiden wir auch“, ist sich Goodall sicher, und so fanden die Ideen bei dem 88-Jährigen Zustimmung. Neben einer palmölfreien Schokoladencreme zum Schutz des Regenwaldes und einem nachhaltigen Automaten, der Mehrwegflaschen nutzt, standen für die Studierenden pflanzenbasierte Ernährung, Second-Hand-Mode und nachhaltige Mobilität im Fokus.

Kinder und Jugendliche als Hoffnungsträger

Nicht umsonst fängt Goodall in Sachen Klimaschutz schon bei den Jüngsten an. Das Wort “Hoffnung” fällt oft in ihrem Vortrag. Viele fragen sie, ob sie nach allem, was sie schon gesehen und erlebt hat, immer noch optimistisch in die Zukunft blickt. Goodall zeigt zuerst ihren ausgestopften Affen namens “Mr. H.”, den sie vor 29 Jahren von einem blinden Freund geschenkt bekommen hat und der sie seitdem auf all ihren Reisen begleitet. Der Affe erinnert sie immer wieder an ihren Freund, dem er seine Träume nachjagte trotz Einschränkungen im Leben und machte das scheinbar Unmögliche möglich. DANIELA MATEJSCHEK In Baden diskutierte Jane Goodall mit 700 Schülern über Umweltschutz Diese Haltung vermittelt er auch jungen Zuhörern, die, wie er feststellte, in letzter Zeit “etwas die Hoffnung verloren” hätten. Aber Goodall sieht vor allem in der jüngeren Generation das Potenzial, einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.

Optimistischer Blick in die Zukunft

Als sie schließlich gefragt wurde, ob sie optimistisch in die Zukunft sehe, antwortete sie: „Ich kann definitiv ja sagen, aus vier Gründen. Du bist ein Grund. Junge Menschen machen bereits einen Unterschied. Dann ist da noch das außergewöhnliche Gehirn, das jeder von uns hat. Wir haben es nicht immer weise eingesetzt, aber jetzt fangen wir an, unseren Verstand für gute Taten einzusetzen.’ „Mein nächster Grund zur Hoffnung ist die Natur, die so widerstandsfähig ist. Auch Gebiete, die wir komplett zerstört haben, können wieder grün werden. Meine letzte Hoffnung ist der menschliche Geist. Damit meine ich Menschen, die etwas tun können, wenn es unmöglich erscheint“, sagt Goodall.