11.10.2022, 20:25 Uhr
Mehr als eine halbe Million Haushalte in Deutschland beziehen Wohngeld. Mit ihrer Mehrheit im Bundestag hat sich die Ampel nun für eine Aufstockung entschieden. Durch die Novelle wurde der Kreis der Begünstigten verdreifacht. Die Union spricht von einer guten Idee, aber mangelhafter Umsetzung. Ab Januar sollen weitere Haushalte in Deutschland mit einem staatlichen Mietzuschuss entlastet werden. Auch das Wohngeld soll um durchschnittlich 190 Euro pro Monat erhöht werden, wie der Bundestag beschloss. Zwei Millionen Haushalte könnten vom neuen Wohngeld profitieren, 1,4 Millionen mehr als bisher, sagte Bauministerin Clara Gavitz. Dazu gehörten zum Beispiel Geringverdiener, Rentner, Alleinerziehende – egal, ob sie zur Miete wohnen oder ein Eigenheim besitzen. „Mit dieser in ihrem Umfang historisch einmaligen Wohngeldreform stellen wir sicher, dass sich diese Menschen ihre Wohnkosten leisten können“, sagte Geywitz. Der Bundesrat muss der Reform noch Ende November zustimmen. Im Durchschnitt erhalten Haushalte mit Wohngeld künftig rund 370 Euro pro Monat. Wohngeld ist ein staatlicher Mietzuschuss für Haushalte, die keine Sozialhilfe beziehen, aber noch etwas Geld haben. Künftig sollen auch Bezieher von Mindestlohn oder Mindestlohnrente Wohngeld beantragen können. Die Höhe des Wohngeldes hängt nicht nur vom Einkommen ab, sondern auch von Miete, Haushaltsgröße und Wohnort. Sie können den Wohngeldrechner des Wohnungsamts online verwenden, um herauszufinden, ob Sie es bekommen könnten. Bundeskanzler Olaf Solz lobte die Entscheidung. „Ich freue mich, dass der Bundestag die große #Wohngeldreform beschlossen hat. Ab 2023 erhalten zwei Millionen Haushalte monatlich rund 190 Euro mehr und eine dauerhafte Heizkostenpauschale. Damit helfen wir vor allem allen Geringverdienern.“ in einer schwierigen Zeit”, twitterte der SPD-Politiker Die Opposition kritisierte die Wohngeldreform. „Wenn das so eine Jahrhundertreform sein soll, dann hätte man besser aufpassen sollen, dann hätte man schneller sein sollen. Was Sie hier präsentieren, ist bestenfalls gut gemeint. Aber in Wirklichkeit ist es wirklich schlecht gemacht.“ “, sagte der CDU-Fachmann Fabrikant Jan-Marco Luczak. Der Zentrale Immobilienausschuss (ZIA) begrüßte die Entscheidung. „Die Bundesregierung setzt die richtigen Hebel ein, um mehr Menschen, die wirklich Unterstützung brauchen, vor der Überforderung in dieser angespannten Situation zu schützen“, sagte Präsident Andreas Mattner. Gleichzeitig forderte der ZIA, schnellstmöglich digitale Wohngeldstellen einzurichten. Nur so könne gezielt Hilfe geleistet und Unterstützung schnell ausgezahlt werden.